Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

Möchten Sie Ihre Fragen bezüglich Schnapsbrennen, der Destillation ätherischer Öle und Hydrolate sowie der Essigherstellung direkt an uns stellen? Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 4384

    Minnax | Nienburg, 13.11.2018 20:37:59

    Guten Tag,


    gibt es eine Möglichkeit, selbstgerbrannten Alkohol, auf Giftstoffe usw. kontrollieren zu lassen?


    Ich würde gerne wissen, ob ich selbstgerbrannten irgendwo hinschicken kann um ihn auf Reinheit und das es halt nicht guftug ist etc. kontrollieren zu lassen.


    Vielen Dank im vorraus


    Lg

    Antwort

    Nach folgenden Begriffen googlen:

    für AT: Lebensmittelprüfanstalt oder Lebensmitteluntersuchungsanstalt

    für DE: Lebensmitteluntersuchungsamt

  • Eintrag Nr. 4383

    Fleißig | Sachsen, 13.11.2018 19:43:08

    Guten Tag Herr Schmickel, !

    Es beschäftigt mich die Frage, und konnte bis jetzt keine Antwort finden

    warum den Vorlauf erst beim brennen des Feinbrandes abtrennen und nicht gleich beim brennen des Raubrandes ?

    Ist es wegen dem Arbeitsaufwand oder hat es auch einen qualitativen

    Grund bzw. auf den fertigen Feinbrand.

    LG. der Fleißige

    Antwort
    Prinzipiell ist natürlich beides möglich, wobei die Vorlaufabtrennung beim Raubrand den Vorteil hat, dass beim zweiten Durchgang gegebenenfalls noch einmal nachkorrigiert werden kann.

    Üblicherweise wird die Vorlaufabtrennung erst beim Feinbrand durchgeführt, weil dies weniger Arbeitsaufwand ist, als bei beiden Bränden auf den Vorlauf zu achten.

  • Eintrag Nr. 109

    Andreas | Hamburg, 11.11.2018 20:16:43

    Sehr geehrte Frau Dr. Malle und Herr Dr. Schmickl,


    vor nunmehr 2,5 Monaten habe ich ihr Buch zum erten Mal gelesen und es direkt verschlungen. Sogleich hat mich die Begeisterung für die Essigherstellung erwischt. Wir schätzen gute Essige sehr und kaufen auf Märkten und Messen immer wieder vornehmlich Fruchtessige, die unsere Salate und andere Gerichte aufwerten. Vorweg gesagt, Ihr Buch ist für mich die Bibel geworden und ich habe mittlerweile jede Seite sicher 3-4 Mal gelsen. Es ist alles super erklärt und umfasst alles, was man für die Herstellung von Anfang bis Ende braucht.


    Nach Lesen des Buchs habe ich mir die eigene Herstellung nach dem Fesselverfahren mit dem erwähnten Multitopf zum Ziel gemacht. Soweit hat auch alles super geklappt und ich bin nun stolzer Besitzer eines selbstgebauten Essigreaktors, der im Wesentlichen nach Ihrer Bauanleitung erstellt wurde. Er funktioniert auch einwandfrei und macht in Windeseile aus den jeweiligen Gärmedien einen qualitativ hochwertigen Essig.


    Meine bisherigen Essige sind:

    - roter Bio Traubensaft, Direktsaft

    - Guinness

    - Pflaumen (Rabenhorst Pflaumi Extrakt aus Trockenpflaumen)


    Folgende Fragen habe ich jedoch noch, mit denen ich mich noch ein wenig schwer tue:


    1. das Resultat aller Essige ist gut. Die Essigsäure schmeckt rund und sticht nicht. Auch gibt es keine Fehlgerüche. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass viele der Aromen während der Grung bzw. durch den Essig verloren gehen. Bspw. schmeckt das intensive Guiness Biers nach der Gärung relativ neutral nach Essig, wobei der Geschmack vorher sehr intensiv war. Dies war bei allen 3 Essigen der Fall. Ist dies normal oder habe ich bei den 3 Essigen eine schlechte Auswahl getroffen? Eine Aromapackung habe ich noch nicht probiert, dachte aber, dass es auch ohne geht. Eine erhoffte geschmacksexplosion hatte ich daher leider noch nicht.


    2. ich habe eine hochgradige Himbeermaische angesetzt, da dies auch im Buch empfohlen wurde. Nach 3 Wochen habe ich von der Maische abgezogen, der Alkohol ist ca. 16%. Wenn ich dementsprechend auf ca. 6% mit Wasser verdünne, schmeckt der Wein sehr wässrig und nicht intensiv nach Himbeere, wie ich mir erhofft habe. Aus einem anderen Buch zur Fruchtweinherstellung kenne ich das Konzept "zuckerfreier Extrakt", das bei Himbeeren jedoch maximal nur zu einer 1:1 Verdünnung rät. Zusammen mit Frage 1 vermute ich hier somit ebenfalls starke Aromaeinbußen. Stellt Himbeere hier eine ebenfalls eine Ausnahme dar oder ist dies normal?


    3. Alkoholbestimmung: Die Titration klappt nach eininger Übung bei mir äußerst präzise. Meine nächste Baustelle ist die Detillation zur Alkohlbestimmung. Hier frage ich mich, ob eine Genauigkeit von 0,1% realistisch ist. Noch komme ich nämlich trotz der empfohlenen Gerätschaften nicht auf die gleiche Genauigkeit. Zum einen verbleibt stets eine Restmenge in der Aparatur, ich komme auf ca. 0,4 ml Destillat bei 0,5ml Probe. Weiterhin ist das Refraktormeter 0-80% aus meiner Sicht recht ungenau, da die Abstände zwischen zwei vollen Prozenten relativ klein sind und mein Geräte keine gestochen Scharfe Linie anzeigt, obwohl der Fokus richtig eingestellt ist. Ist dies normal oder habe ich ein schlechtes Gerät erwischt? Weiterhin würde ich gerne fragen, ob ich ein Refraktometer mit destilliertem Wasser auf 0 kalibrieren kann, oder dies zu Fehlern führt. Ich habe die Befürchtung, dass ich etas falsch mache oder noch nicht geübt bin, jedoch eine verlässliche Alkoholbestimmung unerlässlich ist.


    Ich danke bereits vorab für eine Hilfestellung und möchte an dieser Stelle nochmal betonen, dass Ihr Buch eine große Offenbarung war und mir ein sehr schönes und spannendes Hobby beschert hat :-)


    Viele Grüße

    Andreas

    Antwort
    Im Buch ist alles super erklärt und umfasst alles, was man für die Herstellung von Anfang bis Ende braucht.

    Danke! :-)


    ad 1) Wir haben auch schon Guiness Bier im Reaktor vergoren, der Geschmack ist sehr "guinessartig". Vielleicht liegt es daran, dass ich versucht habe so wenig wie möglich zustätzliche Flüssigkeit zuzugeben. Z.B. wurde 96 %vol Alkohol zugegeben, um die gewünschten ca. 6 %vol zu erreichen, kein 40 %'iger Schnaps, dann wäre die zusätzliche Flüssigkeitsmenge doppelt so groß gewesen. Auch der Gärstarter: so wenig wie möglich, ca. 1/10 vom Gesamtvolumen. Natürlich dauert es dadurch länger, bis die Essiggärung beginnt. Bei den anderen beiden Essigen (Trauben-Direktsaft und Trockenpflaumen-Extrakt) wird es sich ähnlich verhalten. Roten Bio-Traubensaft (aus Tetrapack) haben wir auch schon zu Essig vergoren, als Alkohol ebenfalls 96 %vol Weingeist zugegeben. Der Essig ist zwar geschmacklich rein, vollkommen in Ordnung, aber auch in diesem Fall schmeckt der Saft mehr nach Trauben als der Essig. Gehe daher davon aus, dass die Essigsäure das Geschmacksempfinden doch gravierend beeinflusst. Geschmack / Aroma kann, z.B. durch Verdunstung, nicht verloren gegangen sein, weil wir keine Luftpumpen verwenden und der Reaktor doch weitgehend abgeschlossen ist. Dies kann man vom Oberflächenverfahren nicht behaupten: bis ca. 5 Liter bei 28 °C fertig ausgegoren sind, dauert es einige Wochen, in dieser Zeit ist ca. 1/4 der Flüssigkeit verdunstet. Ich würde Ihnen empfehlen, den Trockenpflaumen-Extrakt nochmals zu versuchen, aber diesmal mit Dörrpflaumen als Aromapackung, Sie werden über das Ergebnis erstaunt sein.

    ad 2) In Vergleich zu Äpfeln, Birnen oder Zwetschken sind Himbeeren schon als Maische ziemlich "dünn", da wirkt sich jede Zugabe von Flüssigkeit natürlich aus. Auch hier: versuchen Sie doch einmal eine Aromapackung, gefriergetrocknete Himbeeren (sind als sogenanntes "Super-Food" in Supermärkten erhältlich) haben sich sehr bewährt, haben wir inwischen schon zum zweiten Mal angesetzt, weil der erste Himbeeressig so beliebt war.

    ad 3) Ja, die Genauigkeit ist realistisch. Ich wundere mich immer wieder, dass bei derselben Probe die Messwerte der Teilnehmer unserer Praxisseminare nur um 0,1 bis 0,2 %vol variieren. Dies nach einer vergleichsweise kurzen Einweisung und ohne chemische Laborkenntnisse. Stimmt, das Volumen vom Destillat kann nicht gleich groß sein wie das Volumen vor der Destillation, es kondensiert nicht mehr alles vollständig. Jedoch ist es so wie beim Schnapsbrennen: der Alkohol verdampft in größeren Mengen als das Wasser, d.h. der Alkoholgehalt ist am Anfang sehr hoch und nimmt während der Destillation immer mehr ab. Zum Schluss befindet sich nur noch Wasserdampf in der Apparatur. Daher: obwohl das Destillatvolumen kleiner ist als vorher, befindet sich darin der gesamte Alkohol. Natürlich ist der Alkoholgehalt jetzt größer als vor der Destillation, daher muss die Korrekturrechnung durchgeführt werden, um auf den Alkoholgehalt vor der Destillation zu kommen. Vielleicht helfen folgende Tipps: sobald ein Siedeverzug (kurzes, stoßweises Herausspritzen von Reagenzglasinhalt) auftritt, abbrechen und mit einer neuen Probe von vorne beginnen. Das Destillat sehr gut durchmischen (Spritze verschließen und kräftig schütteln) vor dem Auftropfen auf das Refraktometer. Habe ich Anfangs nicht so genau beachtet und dadurch verschiedene Messwerte bekommen, obwohl immer der Inhalt aus derselben Spritze verwendet wurde.
    Doch, bereits ein "Mittelklasse"-Refraktometer zeigt eine gestochen scharfe Linie an. Sie müssen (!) vor jeder Messung die Nulllinie mit destilliertem Wasser aufs Neue einstellen, sonst ist der Messwert viel zu ungenau. Das Refraktometer nie am Metall angreifen, dadurch wird es ein wenig warm, wodurch sich die Nulllinie wieder verändert. Ein Refraktometer von 0-80 %vol ist im Fachhandel "von der Stange" erhältlich. Uns war es wichtig, ohne spezielle Sonderanfertigung auszukommen. Trotz der Intrapolation zwischen zwei Skalenstrichen funktioniert die Messung auch mit dem Standardgerät hinreichend genau.

    Hoffe, ich konnte ein wenig helfen, wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und gute Essige!

  • Eintrag Nr. 506

    hexenküche | Österreich, 11.11.2018 18:04:37

    Wir haben eine 2 Liter Kupferdestille mit Siebeinsatz zum Einklemmer. Leider bekommen wir kein einzigen Tropfen Öl raus egal ob Lavedel, Lemongras oder Zitronenschalen. Was machen wir falsch?

    Antwort

    Wenn Sie die Anleitungen im Buch zur richtigen Vorbereitung der Pflanzenmaterialien beachtet haben, verwenden Sie eine falsche Destille. Um ätherisches Öl und möglichst intensives Hydrolat zu gewinnen, ist die Form und Konstruktion der Destillationsanlage ebenso wichtig wie das destillierte Material selbst. Hier einige Beispiele welche mit der Destille LEONARDO® Classic gemacht wurden, absichtlich keine Pflanzenmaterialien mit besonders üppigen Ausbeuten:



    228 g frisches Lavendelkraut ohne Blüten (Destille war nur halb gefüllt)

    von Seminarteilnehmerin mitgebracht und beim Seminar zerkleinert

    ätherisches Lavendelkrautöl ca. 1,5 ml, Hydrolat ca. 500 ml.

    Siehe letztes Bild (drei Flaschen).

    Zum Vergleich: getrocknete Lavendelblüten (ca. 400 g) aus dem Kräuter- / Gewürzhandel ergeben ca. 18 bis 20 ml ätherisches Öl


    290 g Zitronengras frisch + 100 g Rosmarin frisch (Destille war nur halb gefüllt)

    von Seminarteilnehmerin mitgebracht und beim Seminar zerkleinert

    Ausbeute: ca. 2 ml ätherisches Öl, Hydrolat: 500 ml

    Siehe mittleres Bild (erste von drei Flaschen)

    Zum Vergleich: getrocknetes Zitronengras (Gewürzhandel, ca. 500 g): ergeben ca. 2 ml Öl


    zerkleinerte Schalen von ca. 3 kg Bio-Sommerzitronen (sind grün, nicht gelb), Anlage war voll.

    Ausbeute: 4 ml Sommerzitronenöl und ca. 500 ml Hydrolat

    Siehe erstes Bild (erste von drei Flaschen)

    Zum Vergleich: "normale" Bio-Zitronen: ca. 6 bis 8 ml Öl


  • Eintrag Nr. 505

    Leser | Sachsen, 11.11.2018 17:49:41

    Wie kann ich die Mischung mit Duftstoff getränkter Vaseline (Fett) behandeln, dass ich die Duftmenge ohne Vaseline weiterverweden kann? Die Trennung durch Alkoholeindampfung ist missglückt, die Duftmenge hat sich bei Erwärmung verflüchtigt.? Vielen Dank Leser

    Antwort

    Die Enfleurage wurde früher mit ausgelaugtem Schweinefett durchgeführt. Folgende Punkte könnten der Grund für das Problem sein:

    - das ätherische Öl wird beim Ausschütteln mit Alkohol von der Vaseline stärker zurückgehalten als im Schweinefett.

    - der Alkoholgehalt war zu klein

    - es wurde zu stark erhitzt, also nicht Eindampfen, sondern eher Verdunsten lassen

  • Eintrag Nr. 4382

    Zraunig | 9560 Feldkirchen, 09.11.2018 09:09:49

    Kirschmaische mit 18° Alkoholgehalt gebrannt. Erste Garnitur- da ich nur die kleine Anlage hab-war mit 55 voll Prozent perfekt.
    Die zweite hat auch gut angefangen ,aber ab ca 83° ist nur mehr braune Maische gekommen und die war sehr bitter.

    Hab ich was falsch gemacht?

    Antwort

    Zu stark erhitzt, weil übergekocht. Angebrannt, weil bitterer Geschmack.

  • Eintrag Nr. 504

    Matthias | Steiermark, 06.11.2018 16:19:01

    Ich besitze Ihre Leonardo Destille schon seit vielen Jahren. In letzter Zeit fällt mir auf, dass die Hydrolate immer wieder "verschmutzt" ausschauen. In den beiden Bildern sieht man das erste Destillat (erste Flasche) von Zitronen-Verbene (primär Blätter) mit dem "Schmutz". Ätherisches Öl war nicht wirklich sichtbar. Ist das Kupferspan?

    Ich hab seit einem Jahr nicht mehr destilliert gehabt. Aber vor der oben genannten Destillation die Destille im Innenraum geputzt.

    Vielen Dank für Ihre Antwort

    Antwort

    Grünspan kann es definitiv nicht sein. Bei Grünspan ist das gesamte Destillat (insbesondere das Hydrolat) mehr oder weniger stark türkis gefärbt und klar, also ohne Trübstoffe, Flocken oder dergleichen.


    Wird getrocknetes Material zerkleinert, bildet sich bei einigen Pflanzenmaterialien feiner Staub, der beim Destillieren durch den Dampfstrom mitgerissen wird. Hatten wir gerade gestern wieder beim Seminar: jemand hat getrockneten Salbei mitgebracht, mit der Hand zerbröselt und gleich danach ca. 200 g davon destilliert. Ausbeute waren ca. 2,5 ml ätherisches Öl und 500 ml Hydrolat. Im dritten Bild ist die starke Trübung deutlich erkennbar.

    Im Gegensatz dazu hatte z.B. getrockneter Dost aus Kreta, der sogenannte Diktamus, keine Trübung. Erstes Bild: Diktamus-Öl sofort nach der Destillation vom letzten September, zweites Bild: Diktamus-Öl nach der Destillation von gestern. Der getrocknete Dost / Diktamus wurde vor dem Destillieren mit einem Küchenzerkleinerer bearbeitet. Die Menge und Ausbeute waren ähnlich: ca. 200 g Kraut, 3 ml ätherisches Öl und 500 ml Hydrolat.

    Trübungen sind an sich nichts schlechtes, setzen sich meistens von selbst ab, wenn das Destillat eine Zeit lang stehen gelassen wird.


    Ihre Bilder deuten darauf hin, dass Sie zu kleine Flaschen verwenden. Dadurch verringert sich die Ausbeute vom ätherischen Öl. Am besten die im Buch beschriebenen Flaschen verwenden, sind in jedem Supermarkt erhältlich (mit Inhalt).

  • Eintrag Nr. 4381

    Naiv aber fleißig | Baden-Württemberg, 22.10.2018 03:22:41

    Guten Tag,

    wir haben eine Quittenmaische angesetzt (entflaumt, entkernt, gehäckselt) und haben jetzt 6 Stk. 25l Fässer mit einer relativ trocknen Häckselmasse. Wasser haben wir pro Fass 1l zugeführt - sonst nix! Oben ist die Masse braun - und alles was weiter unten im Fass ist, ist quittegelb und sieht sehr frisch aus. Die Flüssigkeit steht ungefähr bei der Hälfte des Fasses. Die Maische riecht fruchtig gut, ist nach 14 Tagen schon sauer. Der Raum hat leider nur 10 Grad. Gerührt haben wir nur jeden 3-5 Tag.

    Von unserem Gefühl her würden wir jetzt noch die Fässer jeweils mit 2l Apfelsaft -Wasser -Gemisch befüllen.

    Frage:

    1. Macht der Apfelsaft jetzt noch Sinn wo die Maische schon sauer ist?

    2. Wie lang müssen wir die Maische lagern?

    3. Sollten wir noch Verflüssiger zusetzen und wenn ja wie ist der Handelsname!?


    Vielen Dank und viele Grüße




    Antwort
    ad 1) Was ist mit "sauer" gemeint? Essigsauer oder herb, also Maische ausgegoren? Gemäß Ihrer Beschreibung gehe ich davon aus, dass es sich um eine wild vergorene Maische ohne Zugabe von Reinzuchthefe handelt, also wird der Geschmack höchstwahrscheinlich essigsauer sein. Jedenfalls ist dann ein Essigstich im Destillat unvermeidbar. Bei ausgegorener Maische ist die Hefe bereits abgestorben, somit wird die Zugabe von Zucker bzw. Apfelsaft (enthält Zucker) nichts mehr auswirken.
    ad 2) Gar nicht, weil nicht haltbar, nur hochgradige Maischen sind ohne Zugabe von Antioxidantien usw. lagerfähig. Qualitätsbrand wird's sowieso keiner mehr, weil wild vergoren.
    ad 3) Normalerweise wird Verflüssiger vor der Gärung bzw. in einem frühen Stadium der Gärung zugegeben. Bei ausgegorenen Maischen wird die Zugabe nicht mehr viel bringen. Handelsname: "Verflüssiger Spezial".

    Hinweis für nächstes Jahr: Buch lesen und Anleitungen für herkömmliche Maischen befolgen. Die jetzige Maische auf jeden Fall trotzdem Brennen, als lehrreiches Negativbeispiel, nach dem Motto "es kann nur besser werden".

  • Eintrag Nr. 4380

    Dominik | Bayern, 20.10.2018 19:29:30

    Hallo Herr Schmickl,


    In Fachfrage 2598 haben Sie darauf hingewiesen, dass ein Brand aus Kirschlorbeer (Lorbeerkirsche) giftig ist. Jedoch haben einige Brenner diesen Brand mittlerweile im Sortiment. Gibt es dazu neue Erkenntnisse?

    Wenn ja, was muss ich bei der Maischeherstellung und bei der Destillation beachten?


    Viele Grüße

    Dominik

    Antwort

    Dabei handelt es sich um Amygdalin, woraus Blausäure entsteht. Das Problem der Blausäurebildung bzw. Ethylcarbamat ist bei Steinobstbränden durchaus bekannt, Abhilfe schaffen sogenannte Kupferkatalysatoren oder die Zugabe von Kupfersalzen zur Maische. Allerdings ist dann die Maische nach dem Brennen Sondermüll und kann nicht mehr kompostiert werden wie normale Maischen.

  • Eintrag Nr. 108

    Lisi1982 | Innviertel, 16.10.2018 20:23:15

    Guten Abend Dr. Schmickl, Dr. Malle,


    mit großem Intresse habe ich ihre Homepage studiert.

    Habe vor ca. 1 Monat begonnen, das erste Mal selber Essig herzustellen.

    Es wurde Apfelsaft gepresst, in ein 20l Gärfaß gefüllt sowie eine Essigmutter dazugegeben und mit einem Nylonstrumpf abgedeckt.

    Zuerst "mostelte" es herrlich. Jetzt riecht es Acetonartig.

    Meine Frage an Sie: die Essigmutter ist zu einer richtig dicken Schicht herangewachsen, jedoch bin ich zwecks der Farbgebung unschlüssig, sind das im beigefügten Bild Kahmhefen, oder ist dies rein die Essigmutter? Bin leider ein Neuling und erbitte mir Ihren Rat. Vielen Dank! LG Elisabeth

    Antwort

    Normalerweise schwimmt die Essigmutter obenauf, d.h. von oben sieht man eine schöne, durchgehend weiße Oberfläche. Im Bild sind jedoch große braune Zonen sichtbar. Diese entstehen, weil die alkoholische Gärung und Essiggärung zugleich ablaufen. Wegen der alkoholischen Gärung entsteht CO2, welches die Essigmutter beim "Schwimmen" stört. Jedenfalls würde ich aufgrund des Bildes davon ausgehen, dass Ihr Essig einen starken muffigen Geruch haben wird und der Säuregehalt nicht sonderlich hoch ist, weil beide Gärungen zugleich ablaufen.

    Wenn Sie einen einigermaßen guten Essig herstellen möchten, sollten Sie die Anleitungen im Buch zum Thema Oberflächengärung beachten.

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